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Of all the things
Ive lost I miss my mind the most.

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Dienstag, 19. Januar 2010

wohin mit all den resten?



heute morgen möchte ich mir etwas von der Seele schreibe, was empfindliche mägen wohl besser erst nach dem frühstück lesen.
und zwar mit einer pause dazwischen.
folgende Situation.
ich um Bus. egal welcher morgen, es ist immer so. heute gestern immer.
ein kleiner finger. unerfahren und erziehungsbedürftig. erholt sich von der winterkälte in dem zu seinem menschen gehörenden mündchen.
das kleine geschöpf ist vielleicht drei jahre alt.
der zähflüssige sabber sucht sich einen weg, das handgelenk hinunter und findet erfolgreich platz im herzigen Mickymauspulliärmel, der sich langsam aber sicher vollsaugt, um anschliessend draussen schön knusprig zu werden. dank dem immer noch währenden winter.
dann.
achtung.
eine hoch hysterische mutterstimme geht einem entschlossenen und bestimmt schon 1000 mal ausgeübten schlag auf die kinderhand voraus.
ein grummliger zusammenschiss a la "gat's eigentli na, das macht mer nöd!" folgt und während sie voller inbrunst und hemmungslos, als wären sie zuhause drauf loos schimpft, wird ihr auch schon wieder bewusst, dass alle kucken. alle.
ich auch.
beschämt verkriecht sie sich hinter dem buggy, wer will denn schon als böse mutter da stehn und beginnt genervt sich in den haaren zu nesteln.
in der nase und auch sonst überall.
der kleine schmollt verwirrt und fragt sich, wo da der unterschied liegt. warum darf sie das, und er darf sich nicht seinen sauberen finger in seinen sauberen mund stecken.
und ich frage mich das ehrlich gesagt auch.
was nicht bedeutet, dass ich mir während des busfahrens den finger in den mund stecke. aber müsste ich mich eklig benehmen würde ich es lieber dem kind gleich tun.
die mutter, man sieht ihr an, dass sie eine ausgelastete mutter ist, sie hat nämlich nicht die frischesten haare, kratzt sich genüsslich an der kopfhaut und stellt begeistert fest, dass sie wieder ein würmchen ihres selbst unter den fingernägeln hat.
und dann. dienstagmorgenpreisfrage. wer noch nicht gekotzt hat, darf nun mitraten!
WO GEHT DIESER FINGER NUN HIN?
geeeeeeeenau. ab un den mund damit.
wo in sichtlich erübter technik die abgestorbene kopfhaut mit dem rechten unteren schneidezahn unter dem nagel hervorgepult wird und genüsslich zerbissen wird.
gotti ich kotz beim schreiben fast.
aber liebe leute, das ist keine ausnahme, das passiert immer.
also dass es solche leute hat, nicht, da ich beim schreiben kotze.
ich will nicht wissen wie viel kilo körperreste jede s-bahn jeden abend nach hause bringt.
wahrscheinlich würde es reichen um einen ganzen neuen menschen zu basteln.
leute leute. das ist... ich weiss nicht. da gehen sogar mir die worte aus. und das will was heissen.
nun gut, frühstück wieder runter geschluckt, geht es weiter, vom bus in den zug.
ja, runtergeschluckt, ich gehöre zu denen menschen, die ihre säfte und krusten im griff haben. ich verteile mich nicht willkürlich, damit ihr euch nachher reinsetzen könnt.
also gut weiter, ich bringe diesen text noch zu ende.
in der s bahn. ich lese die schundzeitungen nicht, ich will meinen tag nicht mit blut und tod und vergewaltigung beginnen.
also irgendwohin muss ich ja kucken. und da das menschliche auge einfach fokussiert, was sich bewegt, bin ich mir eigentlich ausgeliefert.
ein mann. kein schöner. popelt. entspannt während seiner lektüre.
und dann, aaaah, der popel ist geboren.
und dann? was tun, was tun?
ein tashentuch hervor holen und ihn säuberlich einwickeln wäre zu auffällig.
also, er wird, ich glaub es nicht, in der schmuddligen gesichtsritze (nein, so etwas nenne ich nicht mehr mund) versteckt.
bon appetit. meine güüüüüüüüüüte, was soll ich tun?
wäre mir schundberichte bald lieber gewesen??? die wären weeeenigstens nicht live.
ein blick nach rechts zeigt: auch ausgediente pickel werden lieblos im zugabteil zurückgelassen.
nun gut, schau ich halt sonst wohin.
der nächste hat wohl vergessen seine nägel zu reinigen.
vielleicht aber auch nicht, vielleicht ist es seine kreative art, die zeit des zugfahrens auf diese weise zu nutzen.
na dann bravo. wenigstens keine zeit verschwendet.
der nageldreck wird zu schönen grau-braunen kügelchen geformt und als wäre es eine olympiadisziplin durch das zugabteil gespickt.

so, wie wir das früher mit der knete in der spielgruppe getan haben.

meine spontane frage:
wollen manche sich einfach nicht von mustern aus der kindheit lösen?
ja, das kann ich verstehn. wir haben am sonntag auch "sendung mit der maus" gekuckt :-)
aber leute, wenn es so ausartet, fragt doch, ob in der donnerstagmorgesspielgruppe noch ein plätzchen frei ist!

vielleicht sollten wir auch sowas wie eine "erwachsenen spielgruppe für extra schmuddlige" ins leben rufen?
ich wäre dabei. ich würde beinahe alles tun um diese nötigung nicht mehr zu ertragen müssen.

so und jetzt. entschuldige ich mich für meine ekligen beitrag, aber es musste mal gesagt werden.

3 Kommentare:

  1. muahaha du gruusiigii :D so schööön detailriich beschriiibe da wirds eim wüki gad üüübel
    und wenni das wort schmuddlig lise chunt mr nur no ei person in sinn! :D

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  2. iich muss K o tzen…

    miam miam, n guteeeeeeeeeeeeeen! :D

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